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Beitrag vom: 25. März 2025

Eingewöhnung mit Geschwistern: So klappt es gemeinsam

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Beitrag vom: 25. März 2025
Eingewöhnung mit Geschwistern: So klappt es gemeinsam
Leserhinweis:

Im nachfolgenden Beitrag soll keine Empfehlung für das eine oder andere ausgesprochen werden. Es sollen lediglich mögliche positive als auch negative Aspekte für die Kita Eingewöhnung mit Geschwistern aufgezeigt und gegenübergestellt werden. Wichtig ist dabei, dass diese Aspekte nicht auf jedes Kind bezogen werden können, da alle Kinder so unterschiedlich und vielfältig sind. Daher entscheiden Sie als Familie in Absprache mit Ihrer Kita, was das Beste für Ihre Kinder ist.

„Soll ich meine Kinder in der gleichen Kita oder gar gleichen Gruppe betreuen lassen?“ Eine Frage, die sich bereits viele Eltern gestellt haben. Es gibt nicht die eine Antwort auf die Frage, sondern das Thema muss aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus betrachtet werden. 

Eine erfolgreiche Eingewöhnung in die Kita-Gruppe bildet die Grundlage für den Kita-Alltag Ihrer Kinder und ist sehr wichtig, damit diese sich wohl und sicher in der Einrichtung fühlen können. Lesen Sie hierzu unseren Ratgeber-Beitrag rund ums Thema Eingewöhnung. 

Geschwister sind eng miteinander verbunden – gerade Zwillinge. Sie sind vom Elternhaus geprägt und besuchen in jungen Altern eine Kita, in denen sie mit weiteren Wertevorstellungen konfrontiert werden. Es ist nicht immer leicht, sich in jungen Jahren seine eigene Meinung zu bilden und eigenständig zu werden. Manchen Kindern gelingt es gut, wenn sie ihr Geschwisterkind an ihrer Seite wissen, da dadurch Geborgenheit entsteht. Doch andere Kinder benötigen einen Rahmen, in dem sie getrennt voneinander Erfahrungen machen und wachsen können. So gibt es für beide Seiten Vor- und Nachteile, die im Folgenden vorgestellt werden sollen.

Zusammenfassung
  • Es kann von Vorteil sein, Geschwisterkinder in der gleichen Gruppe zu betreuen, da sie sich gegenseitig unterstützen und sich Halt geben 
  • Nachteile sind jedoch Eifersucht und eine zu starke Fürsorge seitens des älteren Kindes gegenüber dem Jüngeren 
  • Wichtig ist das Gespräch zwischen Eltern und Pädagogen 
  • Ziel sollte es sein, dass beide Kinder zu selbstständigen Individuen werden können 
  • Grundsätzlich gilt: Jeder Fall muss individuell betrachtet werden! 

Vorteile der gemeinsamen Betreuung von Geschwistern

Es gibt einige Vorteile, die die gemeinsame Betreuung mit sich bringt. Angefangen beim organisatorischen Rahmen. Mit diesem wird häufig assoziiert, dass dieser nur für Eltern von Vorteil ist. Angesichts des morgendlichen Stresses vor der Kita – vom Fertigmachen zu Hause bis zum Verkehr auf dem Weg – kann das gemeinsame Ankommen der Geschwister diesen Stress reduzieren. Keiner muss warten, bis erst das eine Geschwisterkind abgegeben wurde und andersrum. 

Gerade die Ankommens Situation in die Kita-Gruppe am Morgen ist als ein wichtiger Vorteil hervorzuheben. Auch fertig eingewöhnte Kinder können sich morgens schwer tun beim Ablöseprozess zwischen Eltern und Erziehern. Hier kann das Geschwisterkind helfen, sich gemeinsam zu motivieren und sich zu stärken. Das Kind weiß dann, dass es auch ohne die Eltern nicht allein ist, sondern einen starken Halt an seiner Seite hat. Die Geschwister können ihre geschwisterliche Beziehung stärken, ohne, dass ihre Eltern zu viel Einfluss darauf haben. Sie treffen alltägliche Entscheidungen innerhalb ihrer gemeinsamen Kita-Gruppe, zum Beispiel wie sie den Tag aufbauen. Spielen Sie zusammen und trennen sich kaum? Oder entwickelt jedes Kind eigene Freundschaften und trotzdem sind sie froh, um die Sicherheit des jeweils anderen im selben Raum, die für Vertrautheit und Geborgenheit sorgt. 

Ebenfalls von Vorteil, ist das voneinander Lernen innerhalb der Geschwisterbeziehung. Kinder tun dies zwar auch untereinander in der Gruppe, doch meist schaut das jüngere Geschwisterkind nochmal anders auf das Ältere und will Verhaltensweisen adaptieren. 

Dem jüngeren Geschwisterkind Dinge zeigen zu können und zu unterstützen, kann das Selbstbewusstsein des älteren Kindes stärken. 

Die beiden Geschwister kennen einander gut und können auch in schwierigen Situationen füreinander da sein. Besonders bei Zwillingen gibt es hier ein starkes Band und sie geben einander Halt. 

Möchten Sie Ihre Kinder gemeinsam betreuen lassen? Dies muss nicht ausschließlich durch eine gemeinsame Kita-Gruppe geschehen. In einem offenen Kitakonzept gibt es keine festen Gruppen, sondern der Alltag wird in Funktionsräumen gestaltet. Wenn Sie sich hierzu weiter informieren möchten, lesen Sie hier mehr zum offenes Konzept.

erzieherin spielt mit kleinkindern in einer kita 4

Herausforderungen und mögliche Nachteile

Einer der wichtigsten Grundgedanken beim Besuch von Kindertageseinrichtungen ist, dass Kinder zu eigenständigen Individuen werden. Kindern werden seitens der Eltern und auch durch Geschwisterkinder bestimmte Vorstellungen mitgegeben, die häufig übernommen werden. Die Kita sollte ein Ort sein, an dem jedes Kind selbstständige Erfahrungen sammelt und eigene Meinungen entwickelt. Diese Persönlichkeitsentwicklung lässt die Kinder nicht nur Erfahrungen mit ihren individuellen Stärken und Lernfeldern machen und hilft dabei eigenständig zu werden, sie bildet ebenfalls die Grundlage bei der Resilienz Bildung. 

Es gibt Fälle, in denen Geschwisterkinder dies auch innerhalb einer Kita-Gruppe erfolgreich umsetzen können. Doch häufig besteht zu viel Co-Abhängigkeit. 

Das ältere Geschwisterkind fühlt sich durchgehend verantwortlich für das Jüngere und tritt damit aus seiner kindlichen Rolle heraus. Hier ist die Gefahr groß, dass das ältere Kind denkt, es muss in die Rolle eines Erwachsenen schlüpfen und kann selber nicht mehr Kind sein. In vielen Fällen wird dieses Verhalten anschließend ebenfalls auf andere Kinder oder das Umfeld übertragen. Die älteren Kinder denken dann stets sie müssten für andere Verantwortung übernehmen oder alles um sie herum regeln. 

Das jüngere Geschwisterkind wiederum, hat Probleme sich frei zu entfalten, eigene Erfahrungen zu machen und lernt nicht, dass Fehler machen in Ordnung und wichtig ist. Es wird stetig versucht vom größeren Kind aufzufangen. Von Hilfe beim Hände waschen, Schuhe anziehen, Brot schmieren, Auswahl des Platzes im Morgenkreis, bis hin zu Spielideen oder auch Spielpartnern in der Gruppe. Eventuell werden sich andere Spielpartner geteilt, wodurch es zu Eifersucht und Konkurrenz-Denken kommen kann, da es nie etwas gibt, was das Kind auch mal für sich alleine hat. 

Gerade bei Zwillingen, die sich als Duo gegenüber dem Rest der Gruppe abgrenzen und lieber für sich sind, kann es von Vorteil sein, loszulassen und sich zu trauen eigene Erfahrungen zu machen. 

erzieherin spielt mit kleinkindern in einer kita 3

Tipps zur erfolgreichen Eingewöhnung 

Die Kommunikation zwischen Eltern und Pädagogen kann viel Abhilfe schaffen. Dabei kann besprochen werden, wie die Kinder wahrgenommen und eingeschätzt werden. Welche Bedürfnisse äußern sie? Wie ist ihr Spielverhalten? Auf Augenhöhe oder dominiert ein Teil den anderen? 

Auch sollte man in Hinblick auf Partizipation die Geschwister selbst dazu befragen. Vielleicht gab es seitens der Kita und Eltern die Annahme, die Kinder würden gerne zusammen in eine Gruppe gehen, doch diese äußern andere Wünsche. Man sollte die Gedanken der Kinder zu dem Thema nicht außer Acht lassen. 

Werden die Kinder gemeinsam in einer Gruppe betreut, so kann das ihre geschwisterliche Beziehung stärken, doch benötigt es dabei Begleitung. Hier sollten Eltern und Pädagogen Hand und Hand arbeiten. Die Geschwisterbeziehung ist nicht immer automatisch stark und gefestigt. Viele werden es erst mit der Zeit. Diese Bindungsprozesse bedürfnisorientiert zu begleiten und zu helfen, falls es mal zu Uneinigkeiten kommt, sind ein wichtiger Bestandteil für einen erfolgreichen Kita-Alltag. Dabei sollen Lösungsvorschläge nicht nur vorgegeben werden, sondern die Kinder dabei begleitet und motiviert werden, selbst Lösungen zu finden. 

Trotz dessen ist es wichtig, dass Pädagogen die Kinder als einzelne Individuen sehen und persönliche Interessen fördern Bei der Eingewöhnung muss das zweite Geschwisterkind mit seinen Bedürfnissen ebenso kennengelernt werden, wie das erste. Was in der Eingewöhnung des ersten Kindes geklappt hat, muss beim zweiten Kind nicht genauso funktionieren. Die Eingewöhnung kann somit ganz anders sein. Von Vorteil ist jedoch, dass die Pädagogen die Familie und die damit einhergehenden Strukturen kennen und es zwischen Eltern und Kita bereits eine Vertrauensbasis gibt. 

Es hilft den Kindern zu verstehen, dass getrennte Gruppe nicht bedeuten, dass sie sich gar nicht mehr sehen. Im Gegenteil: Beide können innerhalb ihrer Gruppe wachsen und trotzdem gibt es Gelegenheiten zum gemeinsamen Spiel. Im Garten, beim Singkreis, den alle gemeinsam machen, gegebenenfalls bei einem offenen Frühstück.

Erfahrungsberichte einer Erzieherin

Ich arbeite in einer Elementargruppe, die von zwei Geschwistern gemeinsam besucht wird. Die große Schwester ist viereinhalb und ihr kleiner Bruder drei Jahre alt. Die beiden kommen morgens gemeinsam an und spielen meist eine Weile zusammen. Sobald mehr Kinder in die Gruppe kommen, findet sich jeder der beiden mit seiner Freundesgruppe zusammen. Sie nehmen unterschiedliche Angebote war und haben unterschiedliche Interessen. 

Tut sich einer der beiden beispielsweise weh, egal ob jünger oder älter, ist der jeweils andere da und tröstet, zeigt Interesse und kennt den anderen so gut, dass seine Nähe und Fürsorge helfen. Die beiden behindern sich nicht in ihrer individuellen Entwicklung, doch geben sich durch das Wissen, dass der andere da ist Sicherheit und einen Rahmen, in dem sie sich wohl und geborgen fühlen können.

Auch gibt es Situationen des gemeinsamen Spiels. So bleiben auch Konflikte nicht aus. Diese werden entweder selbstständig gelöst oder mit der Hilfe von mir oder der meines Kollegen.

Für die Eltern der Geschwister ist die gemeinsame Betreuung von Vorteil, da sie gemeinsame Elternabende besuchen und auch in der Elternarbeit eine Ansprechperson haben.

Ich nehme eine sehr positive Entwicklung beider Kinder in meiner Gruppe war und bin darüber auch mit meinem Kollegen und den Eltern der beiden im Austausch. Auch sie berichten von keinerlei negativem Einfluss auf die geschwisterliche Beziehung.

Ebenfalls in meiner Elementargruppe ein weiteres Geschwisterpaar. Die ältere Schwester 5 Jahre und ihr kleiner Bruder 2,5 Jahre. Seit Beginn der Eingewöhnung des kleinen Bruders hat das Mädchen eine Mutterrolle für ihren Bruder eingenommen. In egal welcher Situation hat sie das Gefühl im Helfen zu müssen. Sie kümmert sich erst um ihn, dann um sich selbst. Es gibt Situationen, in denen ihr Bruder sich wehrt und Dinge, wie bei Essenssituationen Essen aufzufüllen alleine schaffen möchte, doch sie kann nur schwer loslassen. Die Schwester projiziert ihr Verhalten ebenfalls auf andere jüngere Kinder und möchte diesen durch Alltagssituationen hindurch helfen. Der Bruder klammert sich an ihre Hilfe und hat dadurch wenig Selbstvertrauen und eine geringe Frustrationstoleranz.

Wir waren mit den Eltern im Gespräch und beschlossen gemeinsam, die beiden in zwei getrennten Gruppen zu betreuen. Nach anfänglicher Schüchternheit und anfangs auch Hilflosigkeit des kleinen Bruders können wir heute von der für die beiden Geschwister besten Entscheidung sprechen. Der Bruder ist in seiner Gruppe aufgetaut und hat mehr und mehr seine eigene Persönlichkeit entwickelt. Die Schwester orientiert sich nun an gleichaltrigen Spielpartnern und hat so ein Beisammensein auf Augenhöhe. Treffen die beiden sich im Garten freuen sie sich sehr den anderen zu sehen. Wir bestärken die ältere Schwester, dass auch wir für ihren Bruder da sind und er schon vieles alleine schaffen kann. Für die Eltern hat sich logistisch kaum etwas verändert, da die Kinder weiterhin die gleiche Kita besuchen. Sie sind froh, dass beide Kinder sich eigenständig entwickeln können.

Fazit

Es gibt bei der Frage, ob man seine Kinder in einer Gruppe betreuen lässt, kein richtig oder falsch. Jede Geschwisterpaarkonstellation ist eine andere und muss individuell betrachtet werden. Es gibt Vor- und auch Nachteile, zu denen sich Eltern, Pädagogen und die Kita Leitung in der Kita austauschen sollten, um die bestmöglichen Voraussetzungen für Ihre Kinder zu schaffen. 

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